2017 III. Dieter Schmidt – Ein Leben im Bann der Photographie

 
Am Freitag, den 03.11.2107 eröffnete die Kaufbeurer Künstler Stiftung die Ausstellung
EIN LEBEN IM BANN DER PHOTOGRAPHIE
mit photographischen Arbeiten von Dieter Schmidt
Die Ausstellung war zu sehen vom 03.11 bis 15.12.2017

Zu sehen waren photographische Arbeiten des Kaufbeurer Photographenmeisters Dieter Schmidt, die im Zeitraum von über fünfzig Jahren, sowohl beruflich, wie auch privat entstanden sind. Ihnen ist gemeinsam, dass sie, bis auf sehr wenige Ausnahmen, analog photographiert wurden. In dieser Zeitspanne hat sich viel verändert. Vor allem hat die digitale Technik sehr stark Einzug gehalten.

Der „rote Faden“ der sich durch diese Ausstellung z0g, ist die analoge Photographie. Also die Technik, die auf Basis von Filmmaterial, Entwicklung und Bildvergrößerung besteht. Von körperlichem Einsatz ganz zu schweigen! „Faszinierend daran ist die Tatsache, dass ich, außer bei Aufnahmen mit Polaroid, die Ergebnisse erst nach Stunden oder gar Tagen sehen kann. Diese Spannung macht unbeschreiblich kreativ, denke ich doch zwischenzeitlich oft daran, ob die gemachte Aufnahme meinem geplanten Sinn entsprechen wird. Dadurch arbeite ich meine Aufnahmen wie auch die verwendete Technik geistig nach.

Das erfordert neben viel Wissen über technische Prozesse und deren Verfahrensweisen, klare Vorstellung darüber, wie das fertige Bild aussehen soll. Ich muss vorher planen, wann und wo ich die Aufnahme mache, welche Kamera, welchen Film, was für Filter brauche ich für die Aufnahme, usw. Bei termingebundenen Arbeiten ist das von elementarer Bedeutung da ich dazu gewöhnlich nur sehr wenig Zeit habe.“

Die analoge Photographie basiert vor allem darauf, bereits vor der Aufnahme das fertige Bild vor dem geistigen Augen zu haben, die technischen Möglichkeiten zu kennen und zu beherrschen, bevor die Belichtung erfolgt. Nachträgliche Änderungen sind sehr schwer zu erreichen und sind zudem mit sehr großen Mühen verbunden. Nachträgliche Änderungen entsprechen nicht mehr dem vorher gedachten Sinn. „Ich finde es authentischer eine Aufnahme, die nicht voll meinen Anforderungen entspricht, nicht an die Öffentlichkeit zu bringen und sie zu vernichten, als zu versuchen mit Tricks sie irgendwie hinzubiegen, getreu dem Motto, nicht alles was heute machbar muss ich auch machen.“

Die Photographien, vor allem die in schwarzweiß gehaltenen, strahlen sehr viel Stille aus. Man spürt die innere Ruhe mit der manche dieser Aufnahmen entstanden sind. Detailversessenheit, guter Blick für das Motiv sowie Sinnhaftigkeit ist die andere Komponente. Bei den Portraitaufnahmen, die zu sehen sind, spiegelt sich der Zeitgeist wider. Stil, Lichtführung, Haltung und Bildaussage der damaligen Periode sind sichtbar. Interessant ist hierbei, dass bis vor ein paar Jahren dieser Stil als antiquiert bezeichnet wurde, jetzt jedoch, wenn auch zaghaft, wieder kommt. Heute im Zeichen der extremen Bilderflut, beginnt eine Rückbesinnung auf wahre, vor allem zeitlose Werte.

So wie es im Tao-The-King von LaoTse steht, „Laute Farben töten das Sehen“

Fazit: Eine Ausstellung die Gefühl und Sinne in Anspruch nimmt. (Dieter Schmidt)