2018 II. Anja Güthoffs Wunderkammer – Augenmerk

 

Die Kaufbeurer Künstler Stiftung zeigte die Ausstellung

„Augenmerk“ ein Blick in Anja Güthoffs Wunderkammer

als zweite Ausstellung 2018 im Gewölbe der Kreis- und Stadtsparkasse.

„Künstler kreieren nicht aus sich selbst heraus, sondern das Schöpferische ist in der Welt bereits erhalten“, so die Künstlerin.  Folgerichtig ist das Hauptthema Anja Güthoffs die Natur und das Staunen darüber.  Mit Assemblagen aus unterschiedlichsten Materialen und eigenwilligen Zusammenstellungen wunderlicher Exponate lässt Güthoff ihren eigenen Kosmos entstehen.

Gefundene – aus Sicht der Künstlerin – aufhebenswerte Objekte werden ebenbürtig inszeniert mit seriellen Reihungen beinahe wissenschaftlich ausgeführter Natur-beobachtungen. In Malereien mit vertraut konstruierten und doch unheimlichen Landschafts- und Raumvisionen scheinen darin dargestellte Lebewesen sich selbst überlassen. Wildes und Gezähmtes vereinen sich durch malerische Eingriffe auf alten Fotografien. Barock anmutende Tischaufbauten, Installationen aus Möbeln und Geschirr erzeugen ambivalente Gefühle zum Thema Natur und Kultur.

In diesem Treiben kehrt das Affenmotiv immer wieder; das Wesen, das wie kein anderes erdachte Grenzen zwischen Tier und Mensch in Frage stellt. Anja Güthoffs Geschöpfe stehen sichtlich am Kreuzungspunkt von Naturgeschichte und Kunstwelt, scheinen in zwei Welten zuhause. Hier richtet jemand ihr Augenmerk auf die äußere wie auch die innere Natur der Dinge und man hat das Gefühl, als ob die Künstlerin den Besuchern ihrer Wunderkammer vermitteln möchte, dass das ganz selbstverständlich ist.

Die Kunsthistorikerin Dr. Gertrud Roth-Bojadzhiev beschreibt Güthoffs Werk folgendermaßen: „Zunächst verblüfft die Vielheit und Vielgestaltigkeit des Zusammengetragenen. Dann entdeckt man das selbst Erarbeitete an Zeichnung und Druckgrafik oder Malerei und langsam schält sich aus der Fülle des Wahrzunehmenden heraus, dass da jemand aus der Mannigfaltigkeit des stofflichen Gebildes eine Idee, eine Botschaft herausdestilliert (…)“.

Weitere Informationen zur Künstlerin:

http://anja-guethoff.de/