2020 I. Wolfgang Sandt – Schutzraum

 

SCHUTZRAUM
mit Werken von Wolfgang Sandt

Die Ausstellung war zu sehen vom 13. 03. 2020 bis zum 03.07. 2020 im Kunstgewölbe der Stadtsparkasse Kaufbeuren und kann weiterhin virtuell besucht werden.

Ausgangspunkt der Ausstellung waren einige beunruhigende Beobachtungen des Künstlers:

Vögel werden signifikant weniger, Insekten werden signifikant  weniger, Pflanzen sind vom Aussterben bedroht

Ökosysteme geraten durcheinander, werden geschädigt, werden zerstört

Was kann man dagegen tun?

Wie kann man mit künstlerischen Mitteln darauf aufmerksam machen?

Der Titel der Ausstellung „Schutzraum“ ergab sich zum einen aus der Grundidee, aus der die Ausstellung überhaupt entstanden war.

Dr. Christoph Greifenhagen, engagierter Naturschützer, schafft und erhält in Kaufbeuren und im ganzen Allgäu, mit Hilfe freiwilliger Mitarbeiter, seit vielen Jahren Biotope.

Eines seiner Herzensprojekte sind die “Allgäuer Wiesen”.

Dabei renaturiert er Grünflächen im öffentlichen Raum so, dass dort wieder die ursprüngliche Vielfalt von Wildblumen wächst, die durch industrielle Landwirtschaft und Flächenversiegelung stark zurückgedrängt und teilweise an den Rand des Aussterbens gebracht wurden.

Dies alles sind kleine Schutzräume, wenn man es skeptisch sehen will, lauter winzige Tropfen auf einen riesigen heißen Stein.

Und doch sind sie wichtig, weil sie eine Idee ins allgemeine Bewusstsein rufen und weitertragen.

Und weil sie eine konkrete Anleitung dafür geben, was jeder von uns ganz real tun kann, um gegen das Artensterben anzugehen.

Zum anderen findet die Ausstellung im Ausstellungsraum der Stadtsparkasse statt, einem Gewölbe welches früher als Lagerraum für Getreide diente.

Dieses Gewölbe wirkt bereits optisch wie ein “Schutzraum”, wenn man so will, ein wenig wie ein Bunker in dem man Dinge aufbewahrt, die auf  keinen Fall beschädigt werden dürfen.

Man kann sich also durchaus die Frage stellen, wie es wohl sein würde, wenn unsere gefährdeten Pflanzenarten und in letzter Konsequenz auch wir Menschen, nur mehr in solchen Schutzräumen überleben könnten, falls es uns nicht gelingt, unsere Welt als Ganzes zu schützen.

Für die Ausstellung schafft Wolfgang Sandt zerbrechliche, zarte Skulpturen, welche von den Formen bedrohter Pflanzen der Allgäuer Flora inspiriert sind und auf diese Bezug nehmen.

In seinen fragilen, teilweise lichtdurchlässigen Stein-Skulpturen stellt Wolfgang Sandt die Frage nach den vermeintlichen Sicherheiten, danach was von unseren Werten und unserer Welt bleibt, wenn sich alles verändert.

Seine Skulpturen wirken nicht nur zerbrechlich, sondern sie sind es auch.

Sein Werk spiegelt somit die existentielle Frage nach der Verletzbarkeit der Natur und damit auch des Menschen.