Gedächtnispreisträgerin 2019 – Maria Rucker
Das Foto wurde freundlicherweise von der Allgäuer Zeitung zur Verfügung gestellt.
Der diesjährige Höger Gedächtnispreis, der von der Kaufbeurer Künstler Stiftung seit 2014 jährlich vergeben wird, geht 2019 an die Bildhauerin Maria Rucker aus Osterzell. Die Jury war begeistert von den künstlerisch und technisch perfekt ausgeführten Kunstwerken, die mit unglaublicher Akribie gesägt, geschliffen, gemeiselt, gefräßt und poliert sind.
Maria Ruckers Blick auf das Detail, auf Strukturen aus der Natur, aus der Tier- und Pflanzenwelt, lassen eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema und der Materie erkennen. So entstehen Mikroskulpturen oder Makrobildhauerei – wie die Künstlerin es selber bezeichnet. Mit Liebe zum Detail lenkt Maria Rucker den Blick des Betrachters auf scheinbar nebensächliche Muster aus der Natur, die sie interpretiert, abstrahiert, weiterentwickelt und
in einer neuen Materialität gestaltet. Wie unter einem Mikroskop sieht man Strukturen, wie Schuppen, oder Hautoberflächen, die die Künstlerin aus Marmor, Onyx, Kalkstein, Kunststoff, MDF, Holz oder Alabaster technisch perfekt herausarbeitet. Aus Naturphänomenen entstehen abstrakte Kunstwerke. Grenzen des Machbaren werden hierbei überwunden: die Härte des Steins verschwindet.
In der Ausstellung „Stock und Stein“ gelang es Maria Rucker im Frühjahr 2019 im Gewölbekeller der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren ihre Kunstwerke durch eine geniale Lichtführung im Raum miteinander in einen besonderen Dialog zu bringen. Dem Betrachter ergaben sich durch Licht und Schatten ganz neue, sich veränderten Sichtweisen auf die Kunstwerke.
Dotiert ist der Höger Gedächtnispreis mit 3.000 Euro.
Zur Person:
Maria Rucker studierte in München und war Meisterschülerin bei Professor Leo Kornbrust an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie erhielt zahlreiche Stipendien nach Italien und in die USA, seit 1990 ist sie freischaffend tätig und hat seit 2018 ihren Wohnsitz und ihr Atelier in Osterzell im Allgäu.
